painting & mixed media
2016
Begonnen hat alles mit einem Hund, der ein im Atelier liegendes Stofftier zerbiss; einen Hasen, dem nach der Attacke ein Ohr fehlte. „Nachdem ich dieses wieder angenäht hatte, war mir klar, dass dieser Hase der Protagonist meiner neuen Serie werden sollte“, erzählt Künstlerin Ellen DeElaine. In ihrer Bilderreihe “The rabbit is calling” – Auf nach Seclantás” schickt sie das Tier auf eine Abenteuerreise durch 10 Einzelbilder, die allesamt Assoziationen an Brett- und Videospiele wecken sollen. Schafft es der Hase, alle Level zu bewältigen, um an seinem Ziel Seclantás, einer kleinen Ortschaft in der Provinz Salta im argentinischen Norden, anzukommen?
Level 1: Der Aufbruch
Im ersten Level befindet sich der Hase am Anfang seiner Reise. Diverse Hinweise geben ihm Aufschluss über das Spiel. Mit Hilfe des goldenen Schlüssels gelangt er durch die Tür. Um seine Lebensenergie aufzufüllen, stehen ihm Mango und Weintrauben zur Verfügung. Aber wohin führt der Zeitstrudel? Und wie vertrauenswürdig ist der Narr, der ihm den angeblich richtigen Weg weist?
Level 2: Der Fall
Ach du heiliges Kaninchen! Der Weg führt schnurstracks nach unten. Jetzt hilft nur noch eins: Der Betrachter muss die vierte Wand von der anderen Seite durchbrechen und eingreifen: „Touch the bunny before he falls“! Zum Glück regnet es auch Verpflegung für alle vom Himmel.
Level 3: Der Kaktus
Doch auch diese Verpflegung ist in Gefahr. Die riesigen Kakteen, die im argentinischen Norden überall anzutreffen sind, drohen unsere leckeren Karotten aufzuspießen. Aber mit leerem Magen kommen weder der Hase noch wir an unser Ziel. Also, schnell: „Touch the carrot before he falls“!
Level 4: Die Quadrate
Bildstörung im System? Mitnichten. Dieses nächste Level wurde nur etwas grobpixeliger designt und gleicht einem abstrakten Suchbild, das unsere Wahrnehmung herausfordert. Wer findet unseren nun violett eingefärbten Hasen inmitten all der bunten Würfel?
Level 5: Das Schießgewehr
Shoot ‘em up! Das Hase hat aufgerüstet und will sich mit brutaler Gewalt zum Levelausgang durchkämpfen. Aber da hat er die Rechnung ohne den Narren (Spanisch el loco) gemacht! Der hat das gesamte Level mit einer zweiten Spielebene überzogen und nun heißt es: Wörter statt Waffen. Und am Ende zählt sowieso die Liebe (unten rechts).
Level 6: Das Labyrinth
Schon wieder knurrt der Magen. Und weil Backgammon-Pfeile bekanntlich nicht lügen, hoppeln wir schnell hinterher. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Um in die knackige Möhre beißen zu können, muss der Hase erst ein komplexes Labyrinth durchqueren. Praktisch, wenn gleich ein Kuli zur Hand ist…
Level 7: Die Spiegelwelt
Curiouser and curiouser! Oder doch: Furioser and furioser? “Down the Rabbit Hole” geht es für unseren Hasen und damit direkt hinter die Spiegel. Die Rätsel, die es hier zu lösen gilt, sind mit normaler Logik kaum zu verstehen. Es schlägt viertel vor 13 für unseren Verstand; da hilft nur noch: ein Schluck Lebertran!
Level 8: Die Pause
Sieben Level geschafft. Da darf unser Hase doch mal Pause machen und sich ein wenig vergnügen, oder? Von wegen Pause: Das Gameplay mag zwar etwas monoton sein, aber Player 1 verlangt es am Joystick eine Menge Ausdauer ab: Links – rechts. Links – rechts. Links – rechts. Links – rechts. Links – rechts…
Level 9: Das Bastelbuch
Die Arbeit hat sich gelohnt. Aber nun haben wir ein anderes Problem: Aus zwei Hasen wurden… ja wie viele denn? Wer eine Schere zur Hand hat, kann ja mal aktiv werden. Aber bitte vorher das Bild kaufen!
Level 10: Das Ziel
„The end“ – endlich am Ziel: Und als Belohnung für alle die Mühen gibt es natürlich eine wunderschöne Cutscene: Die Weiten von Seclantás liegen unserem Hasen zu Füßen. Statt sich in eine Highscore-Tabelle einzutragen, darf sich der geneigte Spieler – wenn er sich denn traut – einen Schnipsel von der Bildunterseite abreißen und die Künstlerin kontaktieren.